Es gibt sehr unterschiedliche Meinungen zu der „mächtigen“ Auskunftei Schufa. Während Banken und Händler ihre Risiken, durch zuverlässige Boniätsfragen deutlich minimieren können, gibt es viel Kritik auf Seiten von Verbraucher- und Datenschützern. Jetzt steht ein weitreichendes Großurteil bevor, welches dazu führen könnte, dass die Schufa an Macht und finanziellen Möglichkeiten verliert. Sogar die Zerschlagung eines ganzen Geschäftsmodells ist denkbar. Das Urteil beschäftigt sich mit dem berühmten „Bonitäts-Score“. Wir erklären, worum es genau geht und warum der Schufa-Score an Bedeutung verlieren könnte.
Hintergrund ist die sogenannte Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und inbesondere der Artikel 22. Die Regelung dieses Artikels sieht vor, dass die Verbraucher vor Diskriminierungen durch automatisierter Entscheidungsfindung geschützt werden sollen. Bedeutet: Jeder Vebraucher hat das Recht, nicht ohne Eingreifen einer menschlichen Person einer Entscheidung unterworfen zu werden. Problem für die Schufa: Der Bonitäts-Score entseht voll automatisiert.
Das weitere Problem für die Schufa: Der Anteil des Schufa-Gesamtumsatzes, der auf das Geschäft mit dem Bonitäts-Score entfällt, beträgt rund 13 Prozent. Sollte in dem erwartenden Urteil somit tatsächlich der Erstellung eines solchen Scores der Riegel vorgeschoben werden, würde dies einen tiefgreifenden finanziellen Einschnitt für die Auskunftei bedeuten.
Das Urteil des EuGH (Europäischen Gerichtshofes) wird voraussichtlich am 07.12.2023 ergehen. Entweder dieser stellt fest, dass bereits kein Anpassungsbedarf besteht (Szenario 1) oder das Gericht folgt den Ausführungen des Generalanwalts und macht die Rechtmäßigkeit der Score-Erstellung künftig von einer Einwilligung des jeweiligen Verbrauchers abhängig (Szenario 2). Zuletzt besteht sogar die Möglichkeit, dass die Luxemburgischen Richter das Scoring insgesamt für unzulässig erklären und diesem damit endgültig einen Riegel vorschieben.
Es bleibt damit spannend, wie das Gericht Anfang Dezember entscheiden wird!
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