Bild: charnsitr / Shutterstock.com
Die Überschrift klingt kurios. Doch wie „Zeit Online“ berichtet, droht dem FC Bayern tatsächlich die Löschung aus dem Vereinsregister. Das fordert jedenfalls der Rechtsprofessor Lars Leuschner aus Osnabrück. Das mag absurd und lustig klingen, ist aber aus juristischer Sicht alles andere als ein Witz. Im Detail geht es um vereinsrechtliche Fragen. Wir klären auf, wie es mit den Bayern weitergeht.
Lars Leuschner hat beim zuständigen Amtsgericht in München die Löschung des FC Bayern aus dem Vereinsregister beantragt. Seiner Ansicht nach handele es sich nämlich um eine „Rechtsformverfehlung“. Hierbei geht es um einen alten (und komplizierten) Streit unter Juristen. Laut § 21 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) darf ein Verein nämlich grundsätzlich nur ideelle Zwecke verfolgen und nur „nebenbei“ Umsätze erwirtschaften. Man spricht gemeinhin vom sog. Nebentätigkeitsprivileg. Wird die Grenze diesbezüglich überschritten, verstößt der Verein gegen geltendes Recht und kann gelöscht werden.
Dass Fußballvereine wie der FC Bayern inzwischen Hunderte Millionen Euro Umsätze im Jahr machen, ist bekannt. Damit sollte eine Nebentätigkeit im obigen Sinne also schon längst nicht mehr vorliegen. So einfach ist es aber nicht. Die meisten Fußball-Clubs gliedern nämlich ihre Profiabteilungen aus. So hält der FC Bayern e.V an der gleichnamigen Aktiengesellschaft noch satte 75 Prozent. „Zeit Online“ spricht von einem immensen Einfluss. In der Folge müsste also der Verein gelöscht werden oder aber der Einfluss erheblich gemindert werden.
Der FC Bayern ist in dieser Hinsicht kein Einzelfall. Heute ist die Ausgliederung der Profi-Abteilung ein Massenphänomen in der Bundesliga. Nicht zuletzt deswegen hält man so vehement an der sog. 50+1-Regel fest, nach der ein Verein Stimmenmehrheit haben muss.
Ob diese Regel aber angesichts von Vereinen wie Wolfsburg, Leverkusen oder RB Leipzig noch konsequent durchgezogen wird, ist mehr als fraglich. In jedem Fall wird auch der Antrag des Osnabrücker Rechtsprofessors nichts an der Dominanz der Bayern in der Bundesliga ändern. Ein Ausschluss droht nämlich nicht.
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