Die Abgasaffäre rund um VW zieht weite Kreise. Neben dem VW haben insbesondere auch Kunden und Händler einen immensen Schaden erleiden müssen. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick der Folgen auf verschiedenen Ebenen präsentieren.
Dem aktuellen Kenntnisstand zufolge ist es nicht etwa so, dass die Abgasaffäre nach den Eingeständnissen durch VW in irgendeiner Weise geklärt wäre. Die Fehler sind auch nicht nur solche aus der Vergangenheit, die man einfach kalkulieren und in einer Prozedur beseitigen kann. Vielmehr sind die Auswirkungen der Abgasaffäre omnipräsent- das gilt vor allem für die zahlreichen VW-Händler in dieser Welt. Immerhin ist auch eine Vielzahl an Autos betroffen, die erst dieses Jahr die Werke von VW verlassen haben. Die finanziellen Folgen für VW sind dabei kaum absehbar. Zu etwaigen Nachzahlungen im Zusammenhang mit der Kfz-Steuer kann hinsichtlich der genauen Summen noch keine Angabe gemacht werden. Doch ist die Tragweite der so genannten Abgasaffäre vor allem für die Händler unüberschaubar. Nach Bekanntwerden der Umsatzeinbrüche müssen sich die Händler fragen, ob Kunden VW weiterhin die Treue halten werden und –wenn ja- wie viele von ihnen.
Eine generelle Verunsicherung der Händler ist spürbar. Das kann man ihnen nicht übel nehmen. Schließlich sind die meisten der Wagen, die momentan verkauft werden sollen, von der Schummelsoftware betroffen. So fällt es mitunter durchaus schwer, richtige Angaben über Abgaswerte zu kommunizieren. Die alten Angaben der Aushängeschilder zählen schon lange nicht mehr. Ein VW-Golf Diesel verbraucht also definitiv mehr als 102 Gramm CO2 je gefahrenen Kilometer. All das spiegelt sich dann letztlich auch bei der Preisgestaltung wider. Wirklich zugeben will man es nicht, doch lockt man im Zuge der Abgasaffäre mit beträchtlichen Rabatten.
In Deutschland ist VW weiterhin ein Riese in der Automobilbranche, dessen Verzweigungen bis weit in die Politik reichen. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Abgasaffäre hier nicht die gleichen Wellen schlägt wie in den Vereinigten Staaten. Der entstandene Schaden sei im Rahmen der Rückrufaktionen leicht zu beheben und kleiner als ursprünglich angenommen. So sind in den vergangenen Wochen immer wieder Modelle aus der Liste der betroffenen Motoren gefallen. Auch im Hinblick auf mögliche Strafzahlungen kann VW in der Bundesrepublik relativ beruhigt sein, schließlich will man dem deutschen Zugpferd nicht zu sehr schaden und das Ausmaß der Abgasaffäre möglichst in Grenzen halten. Anders sieht die Lage aber vor allem in anderen Ländern aus, allen voran in den USA. Hier kann allein die Umweltbehörde EPA, die die Abgasaffäre erst ins Rollen gebracht hatte, eine Strafe von bis zu 17 Milliarden Euro aussprechen. Angesichts dieser Summe und den laufenden Sammelklagen könnten selbst die Rückstellungen schnell aufgebraucht sein. Der Umgang mit VW zeigt auch ein wenig, wo die Kunden in ihrem Vertrauen zu dem Autobauer wohl am meisten erschüttert sind. Bei zukünftigen Absatzmärkten muss sich VW also in erster Linie um die ausländischen sorgen. Das kann verheerende Folgen haben. Wollte man die letzten Jahre noch Toyota vom Thron des größten Automobilkonzerns der Welt stoßen, muss zunächst einmal auf dem ohnehin schon schwierigen US-Markt Fuß gefasst werden. Das belegen auch die neuesten Zahlen. Trotz immenser Rabatte konnte VW seinen Absatz in den Vereinigten Staaten nur um 0,2 Prozent verbessern. Die Verkäufe von Fahrzeugen insgesamt sind um satte 14 Prozent gestiegen. Damit verblasst das leichte Plus von VW wieder ganz schnell. Dennoch sei man auch dort optimistisch, an die alten Zeiten wieder anknüpfen zu können.
Ganz anders scheint es derweil auf dem chinesischen Markt auszusehen. Hier werden wohl nicht mehr als 2000 Wagen von dem Rückruf betroffen sein. Die Nachfrage nach Diesel sei weiterhin hoch. Zwar werde auch in China bei VW massiv mit Rabatten geworben. Doch dies geschehe jedenfalls nicht wegen der Abgasaffäre. Ob dieser Optimismus in naher Zukunft auch in die USA zurückkehren wird, bleibt abzuwarten. Die Aktien von VW haben sich immerhin schon wieder kräftig erholt. Man könnte also meinen, dass der VW-Kunde alles in allem sehr nachgiebig ist und gerne ein Auge zudrückt.
Nach unserer Einschätzung ist die Abgasaffäre noch lange nicht ausgestanden. Zwar ist es im Rahmen der Bekanntmachungen um die Rückrufaktionen erstaunlich ruhig geworden. Doch sollten sich Geschädigte hiervon nicht beirren lassen. Dazu sind die technischen Folgen zu komplex und unüberschaubar. Vielen Experten zufolge muss an den Umrüstungsmaßnahmen durchaus gezweifelt werden. Die Vergangenheit hat hier des Öfteren gezeigt, dass solche nicht mit Erfolg durchgeführt worden sind. Besondere Problematik weisen dabei vor allem ein möglicherweise erhöhter Spritverbrauch sowie Leistungseinbußen des Motors auf. Unter Umständen können hier Schadensersatzansprüche oder sogar Rücktrittsrechte geltend gemacht werden. Wir raten Ihnen daher zu einer zeitnahen Prüfung Ihrer Sachlage, um einen umfassenden Schutz gewährleisten zu können. In einer kostenlosen Erstberatung besprechen wir deshalb gerne mit Ihnen das weitere Vorgehen. Kontaktieren Sie uns doch deshalb einfach telefonisch unter 02461/8081 oder dem unten beigefügten Formular. Weitere Informationen rund um die Abgasaffäre finden Sie auch in unserer Rubrik.
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