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Nach den illegalen Preisabsprachen im sog. LKW-Kartell zwischen DAF, Daimler, MAN, Iveco sowie Volvo/Renault wurde jetzt die erste Klage aus Irland eingereicht. Mit Anspruch auf Schadenersatz erwartet man nun den Startschuss für eine Klagewelle.
Der Kläger, ein irischer Trucker namens John Lenaghan. Seit über 30 Jahren fährt er zwischen Deutschland, Frankreich und Irland mit seinem DAF-LKW. 2005 kaufte er für knapp 90.000 Euro seinen XF530 DAF-Lastwagen. Doch zu diesem Zeitpunkt herrschte das LKW-Kartell bereits über die Preisrange innerhalb der Branche, sodass der Trucker einige tausend Euro zu viel für seinen LKW zahlte.
Zwischen 1997 und 2011 wurden innerhalb des LKW-Kartells zwischen den Branchen-Riesen Daimler, MAN & Co. illegale Preisabsprachen für den Lastwagen-Markt in Europa getroffen. Mit Aufdeckung des Kartells wurde im Juli 2016 von der Europäischen Kommission ein rund 3 Mrd. Euro hohes Bußgelb auferlegt. Eine Rekordstrafe — dennoch bleibt auch die Beteiligung von Scania im Raum, die 3 Mrd. Euro Strafe könnten also noch steigen!
Der Schaden für die Wirtschaft: ca. 100 Milliarden Euro! Denn in den Jahren der Preisabsprachen wurden etwa 10 Mio. LKW auf dem Europäischen Markt verkauft. Der Schaden für die Betroffenen: noch nicht abzusehen! Ungeachtet der schon jetzt rekordverdächtigen Strafe kommen auf die LKW-Hersteller noch Schadenersatzansprüche wie die von John Lenaghan zu. Juristen in ganz Europa präparieren derzeit Klagen gegen die Kartellanten.
Im Fall von Lenaghan forderte sein Anwalt nun Einsicht in den Bußgeldbeschluss, der von der EU-Kommission den Kartellanten ausgestellt wurde, den Betroffene und damit Kunden der LKW-Hersteller allerdings nicht zu Gesicht bekommen und dessen Inhalt sie nicht kennen.
Erhält Lenaghans Anwalt nun Einsicht in das Strafdokument, können andere EU-Länder und Geschädigte im LKW-Kartell sich ebenfalls auf dieses berufen und Schadenersatzansprüche daraufhin untermauern und geltend machen. — Bislang gibt es seitens der Kartellsünder DAF, MAN & Co. keine Reaktion zur ersten Klageeinreichung. Nach außen heißt es aber von MAN, dass ein Schaden bzw. ein finanzieller Nachteil für Kunden nicht bestätigt worden ist.
Wohin die erste Schadenersatzklage führt, werden die kommenden Monate zeigen. Es bleibt spannend, was dieser juristische Anstoß für das LKW-Kartell bedeutet.
Wenn Sie betroffen sind vom LKW-Kartell und in den Jahren 1997 bis 2011 einen mittelschweren oder schweren Lastwagen (ab 6 t) von DAF, Daimler, MAN, Iveco oder Volvo/Renault gekauft, gemietet oder geleast haben, dann lassen Sie Ihre Verträge durch unsere fachkundigen Anwälte prüfen. Wir checken Ihre Chancen in einem möglichen Verfahren & können dann erfolgreich Ihre Rechte geltend machen! — Melden Sie sich unter 02461 / 80 81 oder schauen Sie auf unserer Lkw-Kartell-Infoseite vorbei!
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