Bild: josefkubes / Shutterstock.com
Die 30 VW-Händler in Deutschland sind wichtiger Bestandteil des Wolfsburger Automobilherstellers. Sie verkaufen jährlich circa 300.000 Neu-und Gebrauchtwagen. Ihre Stimme hat also Gewicht. Und diese lässt im Zuge der Aufarbeitung des Abgasskandals nicht viel Lob für die Konzernspitze verklingen – die Händler sind mit dem Krisenmanagement unzufrieden.
Eine Umfrage der „WirtschaftsWoche Online“ zeigt, dass die Händler kaum Optionen haben, um die von den Rückrufaktionen betroffenen Kunden besänftigen zu können. Insgesamt erwarte man keine positiven Reaktionen. Vielmehr sei davon auszugehen, dass ein Drittel aller Betroffenen kritisch oder sogar schlecht gestimmt sei.
Das ist angesichts der jetzigen Krisenbewältigung aber auch kein Wunder. Schon früh hatten wir auf die unterschiedliche Behandlung amerikanischer und deutscher Kunden hingewiesen. So hatte man neben der Möglichkeit von Rückkäufen in den USA auch finanzielle Entschädigungen geboten, wogegen man sich hierzulande mit allen Mitteln wehrt. Dass betroffene Kunden bei den Händlern jetzt mal nachhaken ist also mehr als verständlich.
Um diesem Szenario vorzubeugen hat man den Händlern schon vorab eine Erklärung mitgegeben. So solle die unterschiedliche Marktposition erläutert und darauf hingewiesen werden, dass man in Deutschland deutlich stärker ist. Das mag zwar der Wahrheit entsprechen, dürfte aber Geschädigte alles andere als zufrieden stellen.
Auch mit den Medien dürfen Händler nicht sprechen. Das musste nach einem lokalen Interview ein entsprechender Verkäufer schmerzlich feststellen. Sein Verhalten sei markenschädigend und solle bitte unterlassen werden. Ob solche Einschüchterungen wirklich helfen, ist wohl mehr als fraglich.
Schließlich sind es im Endeffekt auch häufig die Händler, die sich in erster Instanz mit den Problemen der Rückrufaktionen selbst befassen müssen. So hatten wir mehrfach davon berichtet, dass die Verzögerungen bei vielen Modellen wie dem Passat einen bestimmten Grund haben. Es ist nach Ansicht von Experten vor allem mit erhöhtem Spritverbrauch zu rechnen, der wiederum Schadensersatzansprüche auslösen kann. Dass auch die Gerichte keine Milde in Bezug auf den systematischen Betrug walten lassen, zeigt das jüngste Urteil des LG München. Demnach musste ein Händler gegen Rückgabe des Fahrzeugs den vollen Kaufpreis plus Zinsen erstatten.
Sollten Sie Fragen rund um den Abgasskandal bei VW haben, stehen wir Ihnen von der Kanzlei Mingers & Kreuzer natürlich gerne zur Seite. Kontaktieren Sie uns einfach telefonisch unter 02461/8081 oder dem unten beigefügten Formular. Weitere Informationen finden Sie auch in unserer Rubrik oder auf unserem You-Tube-Kanal.
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