Bild: lev radin / Shutterstock.com
Der Skandal um manipulierte Software bei VW reißt nicht ab. Wir hatten schon früh davon berichtet, dass Volkswagen seinen Informationspflichten im Hinblick auf das Wertpapierhandelsgesetz nicht nachgekommen ist. Dadurch haben Aktionäre einen Anspruch auf Schadensersatz. Speziell geht es um Verletzungen im Rahmen einer sog. Ad-hoc-Mitteilung. Denn offenbar wusste Ex-Chef Winterkorn wesentlich früher um die Problematik des Abgasskandals. Das jedenfalls habe der ehemalige Aufsichtsratschef Piech nach Bildinformationen den zuständigen Ermittlern offenbart.
Lange hatte Ferdinand Piech geschwiegen. Jetzt aber soll er gegenüber der für Aufklärung zuständigen US-Kanzlei Jones Day erstmals Auskunft erteilt haben –mit wohl fatalen Folgen für Ex-Chef Winterkorn. So solle Piech schon im März 2015 nach dem Genfer Auto-Salon die Probleme mit den amerikanischen Umweltbehörden angesprochen haben. Winterkorn derweil wollte davon nichts wissen und war sich sicher, die Sache im Griff zu haben.
Noch nicht geklärt ist, ob es dabei um die Diesel-Problematik an sich ging oder schon speziell um manipulierte Motoren. Eines ist klar: Nach dem Frühjahr 2015 entfachte öffentlich ein Machtkampf zwischen Piech und Winterkorn. Das mag Zufall sein, ist angesichts der äußeren Umstände aber ein bemerkenswerter Umstand.
Sollten die Aussagen Piechs demnach zutreffend sein, hätte das insbesondere für Aktionäre Signalwirkung. Ein sog. Kursdifferenzschaden kann nämlich ab dem Tag geltend gemacht werden, an dem die Top-Manager von dem Skandal wussten und eine unverzügliche Mitteilung gegenüber den Anlegern unterlassen haben. Die Faktenlage ist dabei schon fast erdrückend. Neben Piech nimmt auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht eine Verletzung der geltenden Rechtsvorschriften (Wertpapierhandelsgesetz; insbesonder § 15 WpHG) an. Diese hatte im Rahmen ihrer Ermittlungen sogar Anzeige gegen den ehemaligen Chef erstattet.
Winterkorn wusste offenbar früh von dem Abgasskandal. Das bringt ihn in Erklärungsnot – aber nicht nur ihn. Nach den Aussagen von Piech ist klar, dass auch der Aufsichtsrat früh von der Problematik gewusst haben muss. Bis dato hatte man in Wolfsburg stets versichert, vor September vergangenen Jahres nichts von den Manipulationen gewusst zu haben. Diese Farce muss bestraft werden – Aktionäre haben schließlich in zwei Tagen um die 27 Milliarden Euro verloren.
Sollten Sie also vom Abgasskandal betroffen sein, sei es als Käufer, Leasingnehmer oder Aktionär, stehen wir Ihnen bei einer etwaigen Rechtsdurchsetzung gerne zur Seite. Kontaktieren Sie uns einfach telefonisch unter 02461/8081 für eine kostenlose Erstberatung. Weiter aktuelle Rechtsnews, auch zum VW-Skandal, finden Sie auf unserem Blog sowie auf unserem You-Tube-Kanal. Schauen Sie doch mal vorbei.
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