Bild: Dong liu / shutterstock.com
Vom Abgasskandal betroffen ist auch der Cayenne von Porsche. Das wurde jüngst vom Bundesverkehrsministerium bekannt gegeben. Wir berichteten bereits, dass der Luxus-Bolide einem Zulassungsstopp sowie einem Rückruf unterliegt.
Auch hier soll es ein Software-Update geben. Auch der Porsche Macan steht im Fokus: Schon im letzten Jahr gab es die Aufforderung für Macan-Besitzer, ihren Wagen einem Software-Update zu unterziehen! Hier habe es Unregelmäßigkeiten mit dem verbauten Thermometer gegeben.
Wie beim Wolfsburger Abgassünder verspricht auch ein Software-Update bei Porsche wenig Erfolg. Experten prognostizieren bei der aus dem Rückruf resultierenden Umrüstung vorrangig zwei erhebliche Nachteile: eine Minderleistung des Motors, Motorschäden generell sowie Mehrverbrauch. — VW-Besitzer, die bei der Nachbesserung teilgenommen haben, konnten dies bereits bestätigen.
Betroffenen im Abgasskandal ist die aktuelle Rechtssprechung nahezulegen. In zwei aktuellen Urteilen des LG Stuttgart stecken erfolgversprechende Aussichten für Geschädigte.
Urteil 1: Minderung nach LG-Urteil von Juli 2017 (Az.: 12 O 386/16)
Eigentlich im VW Abgasskandal wurde ein Autohändler nach diesem Urteil des LG Stuttgart zur Erstattung von 500 Euro des Kaufpreises eines gebrauchten VW Golf Variant 1.6 TDI Match verurteilt. Der Minderungsbetrag wurde anhand der Rückstellungserhöhung festgelegt. Die VW Financial Services AG erhöhte die Rückstellungen um rund 500 Euro pro Wagen, womöglich zum Ausgleich des Wertverlustes im Zuge des Abgasskandal.
Der Minderungsbetrag konnte nach Urteil der Richter durch eine bestehende Mangelhaftigkeit des Wagens beansprucht werden. Die verbaute, illegale Abschalteinrichtung zur Abgasregulierung entsprach nicht dem, was der VW-Halter beim Erwerb seines Wagens zu erwarten hatte.
Urteil 2: Rücktritt vom Kaufvertrag nach LG-Urteil von Juni 2017 (Az.: 20 O 425/16)
Aufgrund des bestehenden Mangels durch die manipulierte Software, urteilte das LG Stuttgart im Juni ebenfalls zugunsten eines Geschädigten im VW Abgasskandal. Der Besitzer eines Skoda-Neuwagens hatte aufgrund der richterlichen Entscheidung die Möglichkeit vom Kaufvertrag zurückzutreten. Gegen die Zahlung einer Nutzungsentschädigung sowie der Rückzahlung des Kaufpreises konnte der Neuwagen zurückgegeben werden. Dies war ohne Fristeinhaltung aufgrund der Manipulationen möglich!
Als Grund für die Entscheidung nannten die Richter des LG Stuttgart einen nicht unerheblichen Mangel, der auch durch Nachbesserung, d.h. durch Installation eines Software-Updates nicht behoben werden kann. Ferner ist bei Aufspielen eines Updates mit Folgeschäden zu rechnen. Nach Auffassung der Richter unzumutbar für den Skoda-Besitzer.
Die beiden Urteile des LG Stuttgart sind auch für geschädigte Porsche-Halter im Abgasskandal wegweisend. Rechtlich sind diese Entscheidungen auch auf andere Autohersteller, obwohl in der VW-Affäre gefällt, übertragbar.
Von einer Nachrüstung in Form eines Software-Updates ist Porsche Cayenne und Macan-Haltern dringend abzuraten! Aufgrund eines höheren Spritverbrauchs bis hin zum Motorschaden kann alles passieren. Grundsätzlich spielt es keine Rolle, welche Automarke, ob mit oder ohne Update, wegen des Abgasskandals oder des letztwöchigen Diesel-Gipfels: Kein Kunde lässt – auch nach Auffassung des LG Aachen – auf Basis möglicher Risiken ein Software-Update freiwillig aufspielen.
Kommt es zum Unfall oder Schaden, ist unklar, wer die Reparaturkosten überhaupt trägt. Zudem haben Betroffene erst einmal kein Auto mehr, das fährt. Für die Ansprüche, die geltend gemacht werden sollen, ist es letztlich egal, ob ein Update aufgespielt ist oder nicht.Markus Mingers
Rechtsanwalt
Betroffene Porsche-Besitzer können auf Minderung klagen und einen Rücktritt vom Kaufvertrag erzielen. Eine Rückgabe ihres Wagens ist durch den bestehenden und erwiesenen Mangel also ebenfalls möglich. — Gehört auch Ihr Modell zu den betroffenen, in denen eine illegale Abschalteinrichtung verbaut wurde? Dann können auch Sie Ihr Rücktrittsrecht (unter Rückgabe des PKW) oder mindestens einen Minderungsbetrag gerichtlich geltend machen.
Bislang gelten die Modelle Cayenne und Macan als mangelhaft und können aufgrund dessen zurückgegeben werden. Klagen gegen Porsche laufen bereits, u.a. wegen vorsätzlich sittenwidriger Schädigung sowie wegen Verstoßes gegen geltendes EU-Recht.
Sie sind Betroffener im Abgasskandal? Oder sind Sie Besitzer eines mangelhaften Porsche Cayenne oder Macan? Dann sollten Sie keinesfalls an der Nachbesserung im Zuge des Porsche-Rückrufs teilnehmen. Nutzen Sie unsere kostenlose Erstberatung — wir bewerten Ihren Fall individuell und absolut unverbindlich.
Sie erhalten die wichtigsten Informationen, wie Sie Ihren Porsche zurückgeben können oder eine Minderung einklagen können. Wir beraten Sie gerne! Rufen Sie einfach unter 0221 / 589 481 10 und nutzen Sie unsere kostenlose Ersteinschätzung, Ihr Partner im Abgasskandal. Mingers & Kreuzer Rechtsanwälte.
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