Nach der Insolvenz steht das Unternehmen Social Chain nun im Verdacht, sich strafbar gemacht zu haben. Was den „Löwen“ vorgeworfen wird, das erfahren Sie hier!
Nach der Insolvenz des gemeinsamen Unternehmens Social Chain der „Höhle der Löwen“-Investoren Georg Kofler und Ralf Dümmel vermutet die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) illegale Machenschaften. Sie kündigt eine Strafanzeige an. Auch die Finanzaufsicht Bafin prüft erneut die Vorgänge.
Kofler gibt zu, nach großen Umsatzzielen nun herbe Verluste hinnehmen zu müssen. Einen Aktienanteil ist er allerdings vor Insolvenzanmeldung und anschließendem Einbruch der Aktie losgeworden.
Laut eigenen Angaben verkaufte die „Gruppe Georg Kofler GmbH“ Ende Juni 825.000 Aktien zum Kurs von 2,60 € – also für insgesamt 2,145 Millionen €. Am Dienstag hingegen wäre das Aktienpaket, welches nun bei 0,52 € liegt, nur noch 429.000 € Wert gewesen.
Die Bafin prüft nun routinemäßig die Preis- und Umsatzentwicklungen im Kontext der Insolvenz. Es besteht hier großes Interesse am Verkauf der Aktie. Als ehemaliger Vorstandschef und Großaktionär könnte Kofler über Insiderinformationen zur Lage des Unternehmens verfügt haben. Dazu dürfe sich die Finanzaufsicht allerdings nicht äußern. Bislang sei unklar, bis wann ein Ergebnis der Prüfung vorliege.
Darüber hinaus muss ein Buchungsfehler geprüft werden, den die Bafin vor zwei Wochen öffentlich gemacht hat. Dabei ließ sich die Lage des Unternehmens bei einer zentralen Kennzahl jedoch deutlich positiver erscheinen, als sie tatsächlich war. Durch die fehlerhafte Verbuchung eines Darlehens und von Aktienverkäufen schien es so, als habe das Unternehmen 2021 im Kerngeschäft erfolgreich gewirtschaftet.
Dabei soll tatsächlich das Gegenteil der Fall gewesen sein. Seit der Gründung nahmen die Verluste jährlich zu. Social Chain sackte im Jahr 2022 um 127 Millionen Euro ab. Auf jeden Euro Umsatz kamen 29 Cent Verlust.
Die SdK muss nun prüfen, ob hinsichtlich des Buchungsfehlers Vorsatz oder zumindest grobe Fahrlässigkeit vorliege. Man gehe davon aus, dass Aktionäre ihre Anlageentscheidungen gerade zum Hochpunkt der Aktie auf Basis der falschen Zahlen getroffen hätten.
Vor zwei Jahren hatte Kofler mit Social Chain das Unternehmen von DS Produkten von Lümmel übernommen. Nach Anmeldung der Insolvenz in Eigenverwaltung war Hauptaktionär Kofler am Montag letztendlich vom Vorstandsamt zurückgetreten.
Beide Unternehmer sind durch die Vox-Sendung „Höhle der Löwen“ als Investoren bekannt. Die Aktie war nach dem Deal auf bis zu 54 € gestiegen. Danach sank sie jedoch rasant ab.
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