Der Zahlungsdienstleister Wirecard hat einen Insolvenzantrag gestellt. Nachdem bereits seit Jahren Spekulationen zu einem Finanzskandal über den Dienstleister im Umlauf sind, scheint sich der Verdacht auf einen möglichen Betrugsfall nun zu bestätigen. In der Kritik steht außerdem die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Trotz zahlreicher Hinweise auf Finanzbetrug haben die Behörden Wirecard nur mit einem Mitarbeiter überprüft, der den Betrugsfall nicht entdeckt hat.
Es steht schlecht um den Zahlungsdienstleister Wirecard. Wirtschaftsprüfer haben große Lücken innerhalb der Bilanzsummen entdeckt und schon längst verhärten sich die Hinweise darauf, dass es sich um einen Betrugsfall handeln könnte. Aufgrund von drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung hat das Unternehmen nun Insolvenz angemeldet.
Die Insolvenzmitteilung hat daraufhin zu einem immensen finanziellen Absturz des DAX-Konzerns geführt. 90 Prozent des ehemaligen Aktienwertes sind nach Panikverkäufen an der Frankfurter Börse verloren gegangen. Mittlerweile stagnieren die Papiere bei unter drei Euro – ein Bruchteil des ursprünglichen Wertes, der ehemals bei knapp 200 Euro lag. Seit 2018 ist Wirecard an der Börse und hat innerhalb kurzer Zeit einen Gesamtwert von 25 Milliarden Euro erreicht. Davon ist nun kaum noch etwas übrig.
Zunächst einmal richtet sich die Kritik an Wirecard selbst. Das Geschäftsmodell des Zahlungsdienstleisters sieht sich als Bindeglied zwischen Händlern und Kunden und steuert das bargeldlose Bezahlen. Der Konzern mit Hauptsitz in Aschheim bei München galt als erfolgreich und zukunftsfähig und erlebte in den vergangenen Jahren einen stetigen Aufstieg. Es bestehen Kooperationen mit Anbietern wie Visa und Mastercard, in Europa betreibt Wirecard eine eigene Bank. In anderen Ländern greift der Konzern auf Treuhandkonten zurück. Durch eben diese Treuhandkonten ist jedoch nun der Finanzskandal entstanden. Es ist von Luftbuchungen die Rede, Bilanzen, für die es keine oder nur gefälschte Bescheinigungen gebe. Wirtschaftsprüfern sind diese Fälschungen bislang entgangen, erst durch besonders gründliche Prüfung konnte der Skandal aufgedeckt werden.
Zudem werden kritische Stimmen gegen die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen laut. Zu klären ist die Frage, wie Wirecard die Behörden so lange täuschen konnte und warum niemand etwas bemerkt und unterbunden hat. Bei der Aufarbeitung des Falls zeigt sich, dass unter anderem ein reiner Personalmangel dafür verantwortlich sein könnte. Demnach habe sich angeblich nur ein einzelner Mitarbeiter mit der Prüfung der Bilanzen von Wirecard beschäftigt. Innerhalb der kommenden Woche wird BaFin-Präsident Felix Hufeld dazu vor dem Finanzausschuss des Bundestags Stellung beziehen. Außerdem kündigt Bundesfinanzminister Olaf Scholz eine Reform der deutschen Finanzaufsicht an. Auch das System der Vergabe von Prüfaufträgen müsse in Frage gestellt werden.
Unsere Kanzlei erreichten in den letzten Tagen Anfragen von betroffenen Verbrauchern bezüglich der Verluste, die im Zusammenhang mit der Wirecard AG entstanden sind. Teilweise haben Verbraucher mehrere Zehntausend Euro verloren. Doch es gibt Hoffnung. Denn vor dem Hintergrund des bislang bekannten Sachverhaltes muss von einer Falschberatung ausgegangen werden.
Interne Kontrollen sowie Prüfungen der Börsenaufsicht, der staatlichen Aufsicht, beziehungsweise der Bilanzprüfer von Ernst & Young haben versagt. Jahrelang wurden die Bilanzen von Wirecard testiert und die bestehenden Lücken und Bilanzfälschungen nicht aufgedeckt. Erst nach gründlicher und wiederholter Prüfung durch Ernst & Young sind die Fehler schließlich aufgetaucht. So stehen 1,9 Milliarden Euro in den Bilanzen, die gar nicht existieren. Inzwischen hat das Unternehmen einen Insolvenzantrag gestellt, außerdem ist der langjährige Unternehmens-Chef Markus Braun zurückgetreten. Es besteht Verdacht auf Bilanzfälschung und damit einhergehende Marktmanipulation.
Infolgedessen existieren Schadensersatzansprüche der geschädigten Verbraucher gegen den Vorstand von Wirecard sowie gegen die die Vermittler und die damals tätige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Denn die gefälschten Bilanzen haben zu Falschberatungen gegenüber den Verbrauchern geführt. In der Regel sind Vorstand und Wirtschaftsprüfer über eine D&O Versicherung (Directors and Officers Versicherung) gegen Vermögensschäden abgesichert. Verbraucher sollten ihre Ansprüche schnellstmöglich geltend machen.
Betroffen sind Besitzer folgender Aktien:
Der Schadensersatzanspruch gilt, solange Sie Ihre Wirecard-Wertpapiere im Zeitraum vor Bekanntwerden des Wirecard-Skandals gekauft haben. Senden Sie uns dazu die Wertpapierabrechnungen für Ihre Transaktionen in Wirecard-Aktien oder Derivaten, die zwischen dem 10. Juli 2012 und einschließlich dem 25. Juni 2020 stattgefunden haben, an die Email-Adresse office@mingers.law. Wir prüfen Ihren Schadensersatzanspruch kostenlos.
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