VW befindet sich einer Krise ungeahnten Ausmaßes. Neben dem Imageschaden kommt die Abgasaffäre dem Konzern insbesondere finanziell teuer zu stehen. Noch sind genaue Summen nicht zu beziffern. Doch eines ist klar: Es werden Milliarden, die Volkswagen aufbringen muss, um aus dem Dilemma wieder herauszukommen. Problematisch stellt sich dabei vor allem die Situation in den USA dar. Die Flut der Sammelklagen, die auf VW zukommen, ist kaum überschaubar. Das anglo-amerikanische Recht kennt im Gegensatz zu unserem nämlich auch so genannte „punitive damages“, die über das hinausgehen, was wir allgemein als äquivalenten Schaden kennen. Es wird also eine Strafzahlung „on top“ fällig. Angesichts der immensen Zahl „manipulierter Fahrzeuge“ bedarf es jetzt schon Milliardenrückstellungen. Zwar ist das Unternehmen stark und hat über die Jahre gewisse Polster entwickeln können. Doch sind solche schnell aufgebraucht, so dass die Frage gestellt werden muss, wo genau VW zum Ausgleich sparen will.
Neuesten Erkenntnissen zufolge will VW eine Milliarde Euro an Investitionen sparen. Den Einsparungen zum Opfer fallen unter anderem das Prestigeprojekt „Phaeton“ sowie ein Designzentrum in Wolfsburg. Auch im Bereich der Produktionskosten soll es Kürzungen geben, diese waren bis dato ohnehin viel zu hoch. Doch kann ein Rückgang der Investitionen in Bezug auf Forschung und technischer Entwicklung wie ein Bumerang wirken. Das Auto wird nicht das bleiben, wie wir es heute kennen. Welche Richtung die Zukunft aber letztlich einschlagen wird, hängt von den gegenwärtigen Entscheidungen und Ausgaben ab. Sollen Autos voll digitalisiert oder nur teilweise digitalisiert werden? Setzt man auf batterie- oder brennstoffzellenbetriebene Wagen? Diese Fragen lassen sich nur klären, wenn man entsprechende Investitionsmittel zur Verfügung stellt und in der Riege der „global player“ mitspielt. Nicht zuletzt droht der ganzen Industrie schon große Konkurrenz aus dem „Silicon Valley“. Deshalb ist es unabdingbar für VW, weiterhin viel Geld in diese Entwicklungen zu stecken, um gerade für den Oberklasse-Markt in einer führenden Rolle zu bleiben.
Grundsätzlich scheint es erst einmal so zu sein, dass an den richtigen Stellen eingespart wird und taktische Überlegungen sichtbar sind. Doch bewegt sich VW auf einem schmalen Grat. Es könnte durchaus auch so sein, dass VW-Chef Müller nur in engen Grenzen agiert. Gesteckt werden diese wohl vom Betriebsrat sowie dem Land Niedersachsen. Das kann dazu führen, dass erhebliche Einschnitte dauerhaft verhindert werden, was sich wiederum schädigend auf den Konzern auswirken würde. Eine solche Betrachtungsweise bleibt aber vorerst abzuwarten. Vielmehr ist VW aktuell damit beschäftigt, Pläne für technische Überarbeitungen im Rahmen von Rückrufaktionen zu entwickeln. Wie wir mehrfach berichteten, müssen sich Kunden diesen nicht beugen, zumal ein Abwarten zum Verstreichen der Verjährungsfrist führen kann. In unserer Rubrik rund um das Thema VW-Abgasskandal können Sie daher erfahren, welche Ansprüche und Rechte Sie haben. Die Kanzlei Mingers & Kreuzer steht Ihnen dabei als kompetenter Partner zur Seite.
Melden Sie sich für den kostenfreien Newsletter an
und erhalten Sie wöchentlich Neuigkeiten aus der Welt des Rechts.
Melden Sie sich für den
kostenfreien Newsletter an
und erhalten Sie wöchentlich Neuigkeiten aus der Welt des Rechts.
© Mingers. Rechtsanwaltsgesellschaft mbH | Impressum Datenschutz Karriere
[borlabs-cookie type=“btn-cookie-preference“ title=“Datenschutzeinstellungen anpassen“ element=“link“/]