Im Zuge der Abgasaffäre bei VW ist immer wieder die Rede von manipulierter Software. Jetzt haben sich zwei Hacker den Code einmal näher angeschaut. Dabei seien sie sich sicher, wie der Betrug im Detail aussah und glauben, dass auch die Manager bei VW davon gewusst haben müssen.
Wir hatten mehrfach davon berichtet, dass VW bei seinen Dieselmotoren über Jahre hinweg Software verbaut hatte, um entsprechende Emissionswerte in den jeweiligen Zulassungsverfahren zu erreichen. Dabei konnten die Ingenieure des Autobauers ab 2006 das erste Mal die Software der Motorsteuerung im Hinblick auf die Reduzierung von Stickoxiden beeinflussen, so dass man sofort Motorkennfelder programmierte, die den entsprechenden Zyklus der Abgasprüfung erkannten. Das Steuergerät „Electronic Diesel Control 17“ der Software stammt dabei vom Zulieferer Bosch. Bislang unbekannt war aber die Tatsache, wie die Software bemerkte, dass der Wagen geprüft wurde. Die IT-Experten Lange und Domke bringen jetzt Licht ins Dunkle, indem sie die den entsprechenden Code der Software von VW unter die Lupe genommen haben.
Domke ist selbst Besitzer eines VW mit entsprechender Software. Er prüfte, welches Gerät in seinem Fahrzeug verbaut worden war und erwarb das gleiche Gerät auf Ebay. Zusammen mit seinem Tüftlerkollegen Lange schaffte er es, den in Frage stehenden Programmcode herunterzuladen und zu untersuchen. Dabei fand er heraus, dass die VW-Ingenieure zwei Kennfelder für den Motor definiert hatten. Eines der Kennfelder soll dabei den Katalysator so gesteuert haben, dass entsprechend viel von der nötigen Harnstoffflüssigkeit („Ad Blue“) zur Abgasreinigung eingesetzt worden war. Das andere Kennfeld hingegen war nur für besonders extreme Umweltbedingungen konzipiert, bei denen eine etwaige Reinigung der Stickoxide aber ohnehin nicht funktioniert hätte. Die Entwickler von VW programmierten die Software der Motorsteuerung dann so, dass das reguläre Kennfeld nur im Rahmen des standardisierten Prüfverfahrens ansprang. Diese Ergebnisse präsentierten die Experten jetzt auf dem Treffen des Chaos-Computer-Clubs in Hamburg.
Es ist schwer vorstellbar, dass nur die VW-Ingenieure von der Software gewusst haben sollen. Laut dem Experten Daniel Lange zufolge müsse das Management über solche Methoden aufgrund der deutlich sichtbaren Funktionen Kenntnis gehabt haben. Das würde die im Raum stehenden Vermutungen bekräftigen. Die Systematik ist zu deutlich, als dass der Skandal nur auf dem Rücken einiger Entwickler lasten würde. Ergebnisse seitens VW oder anderer Behörden können hingegen noch nicht präsentiert werden. Abzuwarten bleibt auch, wie sich die Manager in einem möglichen US-Prozess zu den Vorwürfen der Manipulation der Software äußern. Die Entwicklungen bleiben also spannend.
Bei Fragen rund um den VW-Abgasskandal steht Ihnen die Kanzlei Mingers & Kreuzer gerne zur Seite. In einer kostenlosen Erstberatung klären wir Sie unter Abwägung aller Risiken über die Geltendmachung etwaiger Ansprüche auf. Kontaktieren Sie uns daher einfach telefonisch unter 02461/8081 oder dem unten beigefügten Formular. Weitere Informationen zur Diesel-Gate-Affäre bei VW finden Sie auch in unserer Rubrik.
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