Der VW-Abgasskandal bei Volkswagen nimmt vor allem in den Vereinigten Staaten eine verheerende Entwicklung. Wir hatten mehrfach davon berichtet, dass Strafen in Milliardenhöhe drohen. Alleine die Umweltbehörde EPA kann eine solche von bis zu 18 Milliarden Dollar aussprechen. Dazu kommen Klagen der Geschädigten und des US-Justizministeriums. Da kommt die katastrophale Außendarstellung von VW-Chef Müller alles andere als gelegen. Jetzt soll der ehemalige Chef der Bundespolizei FBI, Louis Freeh, Abhilfe schaffen und Volkswagen einen Weg aus der größten Krise aufzeigen. Neuesten Erkenntnissen zufolge wolle der Aufsichtsrat ihn als Sonderbeauftragten einsetzen und mit entsprechenden Kompetenzen ausstatten.
Zunächst einmal haben die amerikanischen Umweltbehörden den VW-Abgasskandal erst ins Rollen gebracht und Volkswagen dazu gezwungen, systematischen Betrug einzugestehen. Anders als in der Bundesrepublik stößt man bei diesem Vorgehen nur auf wenig Verständnis von Politik und Behörden. Hierzulande haben mit Sicherheit auch die engen Verflechtungen von Politik und Wirtschaft dazu geführt, dass die Pläne für die technischen Umrüstungen ohne weitere Beanstandungen „durchgewunken“ worden sind. Dazu kommen die Unterschiede bei den Rechtssystemen. Mit Hilfe des Verfahrens der Sammelklage („class action“) ist eine Beweisführung für die Geschädigten deutlich einfacher. Hierzulande muss jeder Schaden individuell nachgewiesen werden. Schließlich wirft die Reise von VW-Chef Müller zur Automesse nach Detroit kein gutes Licht auf den Konzern. In einem verpatzten Interview hatte dieser den VW-Abgasskandal als „technisches Problem“ verharmlost. Dass man im VW-Abgasskandal den Einsatz manipulierter Software vor den Behörden zu Anfang verneint hatte, führte VW-Chef Müller auf Probleme bei der Verständigung zurück. Zudem wird immer wieder Kritik laut, dass Volkswagen an einer lückenlosen Aufarbeitung gar nicht interessiert sei. So habe Volkswagen immer wieder wichtiges Material vorenthalten und auf Zeit gespielt. Inzwischen muss Volkswagen klar sein, dass eine Steuerung der Prozesse in den USA nicht möglich ist. Die Angst wächst, dass man die juristischen Fronten nicht mehr alleine in den Griff bekommt. Aus diesem Grund wolle man nun also Freeh engagieren, der bereits bei Daimler als Konfliktgehilfe aufgetreten war. 2006 ging es da um die Bewältigung einer Schmiergeldaffäre. Die Strafe fiel im Endeffekt mit 185 Millionen Dollar relativ gering aus. Dafür heuerte er dann wohl im Gegenzug als Kontrolleur für Korruptionsbekämpfung beim Stuttgarter Konzern an. Damals im selben Team war auch Christine Hohmann-Dennhardt, die jetzt den Vorstand bei Volkswagen für Integrität und Recht innehat. Aufgrund der Kontakte des EX-FBI-Chefs könnte sich ein Engagement im VW-Abgasskandal also durchaus lohnen. Ob und inwieweit sich die Behörden und die Politik davon aber im Ergebnis besänftigen lassen, bleibt abzuwarten.
Auch in Deutschland ist der VW-Abgasskandal durchaus spannend. Wir hatten darauf hingewiesen, dass die geplanten Rückrufaktionen kritisch betrachtet werden müssen. Vielen Experten zufolge ist vor allem mit einem erhöhten Spritverbrauch und Leistungseinbußen des Motors zu rechnen. Das wiederum würde Ihnen als Geschädigte die Möglichkeit eröffnen, Schadensersatz oder unter Umständen sogar einen Rücktritt zu fordern. Bei Fragen steht die Kanzlei Mingers & Kreuzer Ihnen natürlich gerne zur Seite. Kontaktieren Sie uns einfach telefonisch unter 02461/8081 oder dem unten beigefügten Formular. Weitere Informationen rund um den VW-Abgasskandal finden Sie auch in unserer Rubrik.
Melden Sie sich für den kostenfreien Newsletter an
und erhalten Sie wöchentlich Neuigkeiten aus der Welt des Rechts.
Melden Sie sich für den
kostenfreien Newsletter an
und erhalten Sie wöchentlich Neuigkeiten aus der Welt des Rechts.
© Mingers. Rechtsanwaltsgesellschaft mbH | Impressum Datenschutz Karriere
[borlabs-cookie type=“btn-cookie-preference“ title=“Datenschutzeinstellungen anpassen“ element=“link“/]