Bild: SGM / shutterstock.com
Interne Dokumente sollen belegen, dass der ehemalige VW-Vorstandvorsvorsitzende Winterkorn die Manipulation und damit den VW-Abgasskandal billigte. Mit der Frist zum 24. Oktober fordert der zuständige Richter im Diesel-Gate in den USA nun die Einreichung nötiger Unterlagen zur Klärung des Abgasskandals sowie zum Herbeiführen einer Lösung für die US-Diesel. — Der Druck auf Winterkorn und den Konzern steigt!
Zeugenaussagen zufolge war Winterkorn bereits Ende Juli 2015, knapp sieben Wochen vor Bekanntwerden des sog. Abgasskandals, über die Software-Manipulation der Dieselmotoren informiert worden, billigte seinerseits jedoch das illegale Treiben. Nicht nur das: Er selbst soll u.a. bei Vertuschungshandlungen beteiligt gewesen sein.
In einem Dokument vom 30. Juli 2015 wird bestätigt, dass Winterkorn zwei Tage zuvor einem inoffiziellen Gespräch zwischen dem Deputy Executive Officer, Dr. Ayala, und zwei VW-Mitarbeitern in den USA zur Offenlegung der derzeitigen Problematik zugestimmt habe. —
Pikant an dem jetzt vom US-Richter geforderten Dokument ist allerdings die Aussage „teilweise“ bezüglich der Offenlegung. Das heißt, dass Winterkorn mit Wissen von der Manipulation den amerikanischen Behörden nur die halbe Wahrheit mitgeteilt hat. Laut Winterkorn wusste er allerdings nicht, dass er unrecht oder sogar illegal handle und einen kriminellen Betrug deckte.
Bereits Anfang August 2015 heißt es in dem Dokument weiter, dass das Gespräch positiv verlaufen sei. Mit der Einräumung, dass Dieselfahrzeuge des betroffenen Motortyps nicht gesetzlichen Anforderungen entsprechen, setzte man sich mit neuem Wissen dennoch weiter mit der Ausarbeitung und Optimierung der Schummel-Software auseinander. — Die amerikanischen Techniker sollten aber in weiteren Verhandlungen und Gesprächen Opposition zeigen.
Wochen später räumte Volkswagen unter Druck durch US-Behörden den Betrug ein. In den Ermittlungsverfahren auf deutscher Seite wird nicht nur gegen zahlreiche Mitarbeiter des VW-Konzerns ermittelt, sondern auch gegen Winterkorn selbst wegen Marktmanipulation.
Durch Schuldeingeständnisse der Volkswagen-Ingenieure unter der Prämisse mit hohen Geldstrafen — ca. zwischen 100.000 und 150.000 € — und Bewährung davonzukommen, erhofften Ermittler sich erste Erfolge. Doch die Verdächtigen widersprachen dieser Option, da sie durch etwaige Schuldeingeständnisse den Rechtsschutz des Konzerns verlieren würden, und anwaltliche Kosten selbst zu tragen hätten.
Kurz notiert: Der Zulieferer Bosch hat als Beteiligter im VW-Abgasskandal (durch Mitentwicklung der Schummel-Software) nun erste Konsequenzen gezogen. Berichten zufolge wurden zahlreiche Mitarbeiter freigestellt — unkommentiert seitens des Sprechers von Bosch.
Sind Sie Betroffener im VW-Abgasskandal? Dann kontaktieren Sie uns gerne. Wir prüfen Ihre Verträge und Unterlagen auf Chancen und Möglichkeiten, wie Sie gegenüber Händlern oder Herstellern erfolgreich handeln können, um Ihre Rechte geltend zu machen!
Mehr zum Diesel-Gate wie immer auch auf YouTube!
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