Bild: Andrew Balcombe / shutterstock.com
Eigentlich gilt in fast allen Handelsbereichen die Faustregel: „Der Kunde ist König.“ Dass er dieser Aussage nicht gänzlich zustimmt, machte VW-Chef Matthias Müller nun in einem Interview mit der Frankfurter Sonntagszeitung deutlich. Prompt folgte darauf ein sogenannter „shitstorm“ in den sozialen Medien und Müller gerät in die Kritik.
In besagtem Interview wurde Müller mit dem Vorwurf konfrontiert, dass die Automobilindustrie in Deutschland die Elektromobilität verschlafen habe. Hierauf erwiderte der VW-Chef, dass es an dem Angebot nicht mangeln würde. Die Verbraucher wären jedoch zu geizig, auch im Verkehr auf umweltfreundlichere Alternativen umzustellen. Im Alltag würde dies zunehmend geschehen, aber in der Automobilbranche nicht. Für viele Leser des Interviews lassen seine Aussagen nur eine Interpretation zu: Müller gibt dem Kunden die Schuld daran, dass VW so wenige Elektrofahrzeuge verkauft.
Auch bei hochrangigen Politikern stößt diese Aussage Müllers auf Unverständnis und wird als dreist und frech bezeichnet. Sowohl Grünen Politikerin Künast, als auch Staatssekretär Flasbarth reagieren auf Twitter mit Empörung.
Aber nicht nur in der Politik reagierten Menschen auf Müllers dreiste Aussage. Auch die Nutzer von Facebook und anderen sozialen Medien sehen Müller eher als unternehmensschädigend an. Sie stufen Müller als Belastung für den VW-Konzern ein. Sogenanntes „Kunden-Bashing“ (deutsch: herumhacken) ist für kein Unternehmen förderlich. Erst recht nicht für ein Unternehmen, dass aktuell so oder so durch negative Schlagzeilen auffällt.
Vorwürfe, dass Volkswagen einfach zu teure E-Fahrzeuge anbietet, sind schon längst keine Seltenheit mehr. Auch nach dem Interview Müllers verstärkt sich diese Kritik zunehmendst. Facebook-Nutzer gehen sogar in den direkten Vergleich und bemängeln, dass Konkurrenten, wie Nissan und Toyota bereits seit geraumer Zeit bezahlbare Elektrofahrzeuge oder Fahrzeuge mit Hybridantrieb anbieten. Man solle also nicht dem Verbraucher die Schuld geben, dass diese sich als Ottonormalverbraucher kein überteuertes E-Fahrzeug von VW leisten können.
Auch die Reichweite von VWs Elektrofahrzeugen wird als lächerlich hingestellt, denn diese beläuft sich auf zwischen 100 und 160 Kilometern je nach Jahreszeit. Viele Verbraucher sehen Matthias Müller in der Pflicht seine Produkten dem Markt anzupassen.
Als Manager eines großen Unternehmens, das sich zur Zeit in einer schweren Lage befindet, sollte man meinen, dass bekannt ist, wie man sich in der Öffentlichkeit zu verhalten hat, um dem Image nicht weiter zu schaden. Bei VW-Chef Müller scheint dies im Interview mit der FSZ nicht gelungen zu sein – beachtet man die Reaktionen im Netz. Viele sehen dies als Ende von Müller bei VW. Ob dies irgendwann der Wahrheit entspricht, bleibt abzuwarten. Seinen Ruf geschädigt hat er damit allemal.
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