Bild: rkl_foto / Shutterstock.com
Wie die „Bild“ berichtet, sind für den Abgasskandal bei VW nicht nur einige Ingenieure verantwortlich, sondern offenbar auch wichtige Manager wie Winterkorn oder Müller. Letzterer soll schon 2006 von den Problemen bei der Einhaltung von Abgaswerten gewusst haben. Heute ist er der Chef des Wolfsburger Automobilherstellers.
Der „Bild“ liegt eine 90-seitige Klageschrift aus den USA vor, in denen vor allem die Beteiligung der Managementebene am Abgasskandal erläutert wird. Eins ist klar: Es hat sich zu jeder Zeit um einen systematischen und vorsätzlichen Betrug gehandelt. Die Entwicklung der entsprechenden Software wurde dabei von den Managern des Unternehmens wissentlich gefördert.
Die Lage wird also immer angespannter und eine Entlastung ist nicht in Sicht. Erst kürzlich hatten die amerikanischen Behörden den Rückruf der 3,0-Liter-Maschinen abgelehnt.
Laut Bildinformationen wusste der jetzige Chef Müller schon 2006, dass für Fahrzeuge der Tochter Audi in den USA größere Harnstofftanks benötigt werden. Verbaut worden sind solche aber nie – zu wenig Zeit und zu teuer. Stattdessen hat man unter dem Begriff „Akustikfunktion“ eine Betrugssoftware entwickelt, die vor allem von 2004 bis 2009 zur Anwendung kam.
2006 stand schließlich die Entwicklung des Skandalmotors EA 189 auf der Tagesordnung. Hiermit waren die Ingenieure aber derart überfordert, dass man kurzer Hand einfach die Strategie von Audi kopierte – und das mit dem Wissen der Führungsriege von VW.
Über die Jahre verfeinerte man die Software, so dass es insgesamt sechs Generationen davon gab. Laut der Klageschrift ist man sich bei VW von Anfang an bewusst gewesen, dass es Betrug gewesen sei. 2006 kam es deswegen wohl zu Streitigkeiten, ob man über die Abgastechnik informieren solle oder nicht.
Interne Mails zeigen, dass viele Ingenieure an dem Betrug beteiligt gewesen sind. Daneben soll aber auch Ex-Boss Winterkorn schon früh von den Schummeleien gewusst haben. In früheren Artikeln hatten wir bereits darauf hingewiesen. Jetzt ist klar, dass mindestens eineinhalb Jahre vor dem Bekanntwerden eine Mail an Winterkorn auf die Missstände hingewiesen hat.
Doch damit nicht genug: Im August 2015 sollen acht Ingenieure dazu aufgefordert worden sein, Dokumente belastender Natur zu löschen. Von diesen Daten sind einige bis heute weg, andere konnten wiederhergestellt werden.
Der momentan angestrebte Vergleich soll rund 15 Milliarden Dollar kosten. Dabei seien laut der Staatsanwaltschaft aus New York und Massachusetts aber noch keine zivilrechtlichen Sanktionen beinhaltet. VW dagegen wiegelt mal wieder ab und behauptet, dass die Klage keine neuen Erkenntnisse zutage gefördert habe. Inwieweit man sich einigen wird, bleibt also abzuwarten.
Sollten Sie Fragen rund um den Abgasskandal bei VW haben oder selbst Betroffener sein, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns einfach telefonisch unter 02461/8081 oder dem unten beigefügten Formular. Weitere aktuelle Rechtsnews finden Sie auch auf unserem Blog sowie auf unserem You-Tube-Channel.
Melden Sie sich für den kostenfreien Newsletter an
und erhalten Sie wöchentlich Neuigkeiten aus der Welt des Rechts.
Melden Sie sich für den
kostenfreien Newsletter an
und erhalten Sie wöchentlich Neuigkeiten aus der Welt des Rechts.
© Mingers. Rechtsanwaltsgesellschaft mbH | Impressum Datenschutz Karriere
[borlabs-cookie type=“btn-cookie-preference“ title=“Datenschutzeinstellungen anpassen“ element=“link“/]