Der frühere bayrische Polizeipräsident Waldemar Kindler soll für Wirecard Kontakte in den höchsten politischen Kreisen geknüpft haben. Heute wird er dazu vor dem Untersuchungsausschuss befragt. Was ist bisher über Kindler bekannt?
Heute tritt der ehemalige bayrische Polizeipräsident vor den Untersuchungsausschuss. Waldemar Kindler wird sich Fragen zu seiner Rolle im Wirecard-Betrug stellen müssen. Nach seinem Ausstieg aus dem Polizeidienst betrieb er entgeltlich intensiv Lobbyarbeit für den Zahlungsdienstleister. Kindler soll seit 2014 Kontakte aus Wirtschaft, Politik und dem Sicherheitsbereich an Wirecard vermittelt hat. Damit soll er dem Unternehmen viele Türen geöffnet haben.
Laut einer firmeninternen Aufstellung soll Kindler für seine Lobbyarbeit im Jahr 2019 mit 36.000 € belohnt worden sein. Zu den Vorjahren ist allerdings nichts bekannt. Auch diese Frage soll im Untersuchungsausschuss geklärt werden.
Kindler soll im engen Kontakt zum ehemaligen Finanzvorstand von Wirecard Burkhard L. gestanden haben. Im Jahr 2019 wurde im Zuge der Affäre um Wirecard bereits bekannt, dass der Ex-Polizeipräsident mitunter einen Termin in der bayerischen Staatskanzlei verschafft haben soll.
Im Frühjahr 2016 stellte er für L. den Kontakt zu den „Spitzberg Partners“ her. Es handelt sich dabei um das Unternehmen des früheren Bundeswirtschaftsministers Karl-Theodor zu Guttenberg. Dabei soll Kindler den Guttenberg-Partner Gartzke ebenfalls an Wirecard herangeführt haben. Diese Kontakte waren für Wirecard im Wege des China-Deals von großer Hilfe.
Im Zusammenhang mit dem China-Deal fädelte Kindler Termine mit Wirecardmanagern in den chinesischen Generalkonsulaten in München und Frankfurt am Main ein. Dafür wandte er sich an eine alte Bekanntschaft zu einem chinesischen Polizeiattaché. Dieser hatte politische Reisen der bayerischen Staatsregierung nach China organisiert sowie auch für die Botschaft in Berlin gearbeitet.
Wirecard wollte Kindlers politische Beziehungen nutzen, um zu wachsen. Er sollte Treffen mit den höchsten deutschen Politikern vereinbaren. In den Jahren 2015 und 2016 sollte Kindler einen Besuch des damaligen bayerischen Finanzministers Markus Söder in der Wirecard-Zentrale ermöglichen. Auch Kontakte zum ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein sowie Horst Seehofer sollten hergestellt werden.
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