Der Automarkt in den Vereinigten Staaten boomt wie lange nicht mehr. Neuesten Zahlen zufolge ermöglichen die Kunden ein Rekordjahr. Doch für VW lässt sich die Krise rund um den Abgasskandal nun auch erstmals statistisch belegen. Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich der Absatz von Volkswagen um ca. 25 Prozent. Das teilte die Konzernführung am gestrigen Tag mit.
Die Abgasaffäre um manipulierte Software zieht also nicht heimlich an Volkswagen vorbei. Die Kunden strafen VW ab und ein Imageschaden kann nur schwer bestritten werden. Zwar bleibt abzuwarten, ob auch in Deutschland ein derartiger Absatzrückgang zu verzeichnen sein wird. Doch ist ein solches Szenario durchaus wahrscheinlich. Über 11 Millionen getäuschte Kunden sprechen dabei eine deutliche Sprache. In den vorherigen Monaten konnte der Konzern hingegen noch ein leichtes Plus verbuchen, das wird für die kommenden Monate wohl vorerst das letzte Mal gewesen sein. Laut VW solle insbesondere der Verkaufsstopp der 2- und 3-Liter-Maschinen ausschlaggebend sein. Von den Einbußen betroffen sind aber nicht nur Dieselmotoren, sondern auch Benziner wie der Passat oder der Jetta. Audi konnte seine Verkaufszahlen dagegen leicht steigern, trotz der zuletzt immer größer werdenden Kritik an Chef Stadler. Fiat Chrysler brachte sogar drei Prozent mehr Autos an die Kunden. Auch General Motors und Ford setzten mehr Fahrzeuge ab als noch 2014. Stärkster Konkurrent auf dem Weltmarkt ist weiterhin Toyota Motor. Der größte Autobauer der Welt mit Sitz in Japan kann seine Bilanzen mit einem Plus von 3,4 Prozent schmücken. Langfristige Ziele an dem multinationalen Unternehmen vorbeizuziehen muss Volkswagen also zunächst auf Seite legen. Zu groß sind der eigene Krisenherd und die noch kommenden Hiobsbotschaften.
Zunächst hatte man gerade in den USA versucht, erboste Kunden mit Gutscheinen im Wert von 1.000 Dollar zu beschwichtigen. Das mag zwar marketingtechnisch keine schlechte Idee gewesen sein, ist die im Raum stehende Summe jedoch viel zu gering, um die Anzahl betroffener Kunden flächendeckend zu beruhigen. Vor allem der Zulauf großer sich mit Sammelklagen befassenden Kanzleien haben diese Aktionen keinen Abbruch getan. Das verunsichert die Konzernführung wahrscheinlich mehr als alles andere. Schließlich ist die Höhe der Strafzahlungen kaum absehbar. Mit einer kooperativen Zusammenarbeit in Form zahlreicher Zugeständnisse wie in Deutschland ist auch nicht zu rechnen. Die Lage um Volkswagen bleibt also angespannt. Nicht zuletzt deshalb hat man in kürzester Vergangenheit eine Rabattoffensive beim Verkauf neuer Fahrzeuge gestartet. Die neuesten Zahlen können diesbezüglich aber noch keine Erfolge verzeichnen. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Familie Porsche als einer der größten Anteilseigner dem Wolfsburger Automobilhersteller zur Seite springt. So sei man davon überzeugt, dass man die aktuell schwierige Lage überstehen werde.
Die Zahlen bestätigen den großen Vertrauensverlust der Kunden in die einstige Vorzeigemarke. Auch Audi und Co. muss sich mit geringeren Verkaufszahlen abfinden. Die systematische Täuschung von mehreren Millionen Kunden hat Spuren hinterlassen. Kunden kann nur geraten werden, etwaige rechtliche Schritte zeitnah einzuleiten und geltend zu machen. Zwar sind die kürzlich vorgelegten Rückrufaktionen verbindlich. Doch haben wir mehrfach davon berichtet, dass gerade hier verschiedene Probleme auftreten können. Vor allem Experten rechnen damit, dass entsprechende technische Umrüstungen nicht einwandfrei durchgeführt werden können und eventuell neue Mängel an Ihrem Fahrzeug entstehen. Dabei gilt es vor allem einen möglicherweise erhöhten Spritverbrauch im Auge zu behalten. Ebenso können wir von Zugeständnissen durch Volkswagen nur warnen. Der Erlass der Verjährung in Bezug auf Ihre Mängelrechte gilt regelmäßig nur dann, wenn Kunden ihr Auto bei VW direkt gekauft haben. Anderenfalls muss der jeweilige Händler eine solche Verzichtserklärung tätigen. Seien Sie also vorsichtig. Skepsis ist angesichts der Vorgehensweise und dem plötzlich so kostengünstigen und einfachen Eingriff angezeigt. Sollten Sie in einer kostenlosen Erstberatung eine Prüfung Ihrer Sachlage wünschen, rufen Sie uns doch unter 02461/8081 an oder verwenden Sie das beigefügte Kontaktformular. Weitere Informationen rund um den VW-Abgasskandal und Ihren Rechten sowie täglichen Updates finden Sie auch in unserer Rubrik.
Melden Sie sich für den kostenfreien Newsletter an
und erhalten Sie wöchentlich Neuigkeiten aus der Welt des Rechts.
Melden Sie sich für den
kostenfreien Newsletter an
und erhalten Sie wöchentlich Neuigkeiten aus der Welt des Rechts.
© Mingers. Rechtsanwaltsgesellschaft mbH | Impressum Datenschutz Karriere
[borlabs-cookie type=“btn-cookie-preference“ title=“Datenschutzeinstellungen anpassen“ element=“link“/]