Dieselgate geht in die heiße Phase. Erstmals reiste VW-Chef Matthias Müller in die USA, um die Thematik um Dieselgate einer Lösung zuzuführen. Seine Bühne ist dabei die größte amerikanische Automesse. Im Fokus der Reise steht neben dem Rückgewinn von Vertrauen vor allem ein entscheidendes Gespräch mit der Chefin der Umweltbehörde EPA. Hier soll der Konzernchef Gina McCarthy von einem neu entwickelten Katalysator überzeugen. Stolpersteine finden sich jedoch viele.
Die Environmental Protection Agency (EPA) hatte Dieselgate Anfang September erst ins Rollen gebracht und zu einer nicht möglich gehaltenen Krise geführt. Dieselgate betrifft weltweit mehr als elf Millionen Fahrzeuge. Doch nirgendwo hat das Image von VW derart gelitten wie in den USA. Es drohen Strafen in Milliardenhöhe, die unter Umständen die Existenz von VW stark gefährden können. Neben der Flut an Sammelklagen, die vor einem Bundesgericht in Kalifornien gebündelt werden, kann alleine die EPA eine Strafe von bis zu 18 Milliarden Dollar aussprechen. Darüber hinaus hatte das in Washington ansässige Justizministerium erst letzte Woche Klage wegen des Verstoßes gegen das Luftreinhaltegesetz eingereicht. Die Liste der zu bewältigenden Probleme ist also lang und nahezu aussichtslos. Betriebsratschef Osterloh nannte die ganze Prozedur sogar einmal eine „Katastrophenveranstaltung“. Aber nicht erst Dieselgate sorgte für schlechte Laune bei VW bezüglich des Marktes in den USA. Schon vorher hatte man es versäumt, entsprechende Fahrzeuge zu konzipieren. Dadurch waren Verluste vorprogrammiert. Dieselgate war schließlich die Spitze des Eisbergs. So verzeichnete VW im Dezember einen Verlust von 9,1 Prozent – und das in einem der wichtigsten Wachstumsmärkte.
Im Gegensatz zu den letzten Jahren präsentiert VW sich aufgrund von Dieselgate alles andere als der Branchenprimus. Zu groß sind die Sorgen der Zukunft. Das Hauptgeschäft rückt also erst einmal in den Hintergrund. So ist es nicht verwunderlich, dass der VW-Chef am Tag vor der Messe um Entschuldigung für das bittet, was bei VW bei Dieselgate falsch gelaufen sei. Der ganze Einsatz ziele jetzt darauf ab, die Dinge in Ordnung zu bringen. Das gilt wohl vor allem auch für das Image. Die USA bleiben ein Kernmarkt, in dem weiterhin investiert werden soll. Demzufolge solle am Standort Chattanooga trotz Dieselgate für eine knappe Milliarde Dollar ein neues Werk mit 2000 Arbeitsplätzen entstehen. Für Beobachter scheinen solche Zugeständnisse angesichts der immensen Einsparungen im sonstigen Investitionssegment eher als ein versöhnliches politisches Angebot. Ob sich die Behörden auf eine solche Vorgehensweise einlassen werden, ist aber mehr als fraglich. Aufschluss bezüglich dieser Fragen soll das Gespräch mit der EPA-Chefin McCarthy am Mittwoch geben. In den USA sind die in Frage stehenden Emissionswerte deutlich strenger, so dass die in Deutschland veranlassten Softwareupdates wohl nicht ausreichen. Deshalb strebe man bei Dieselgate in den USA eine Art Rückabwicklung des Kaufvertrages an, sprich: Fahrzeug gegen Geld zurück. Darüber hinaus soll ein neuer Katalysator verbaut werden, der für die entsprechenden Normwerte sorgen soll. Hier müssen wir aus anwaltlicher Sicht natürlich fragen, warum die dort präsentierte Lösung in der Bundesrepublik gar nicht erst auf der Agenda steht.
Auch in den USA scheinen die Menschen bislang alles andere als überzeugt. Kritisiert wird in den USA insbesondere, dass eine zügige Aufarbeitung von Dieselgate vorsätzlich verhindert worden sein soll, beispielsweise durch das Vorenthalten von Material sowie dem Streuen falscher Informationen. Der Bundesanwalt aus New York sagte erst am vergangenen Freitag, dass die Geduld zu Ende gehe.
Ende Januar wird die erste Welle von Umrüstungen in der Bundesrepublik in Angriff genommen. Bis zum Ende des Jahres sollen die Rückrufaktionen dann mindestens dauern. Das bedeutet für die einzelnen VW-Händler einen immensen Druck. Dabei sind die Erfolgschancen einer technischen Umrüstung durchaus anzuzweifeln. Nach Meinung vieler Experten wird der Einsatz eines Plastikgitters dazu führen, dass der Spritverbrauch steigt oder es sogar zu Leistungseinbußen des Motors kommt. Daraus können wiederum Schadensersatzansprüche erwachsen. In gewissen Fällen ist sogar ein Rücktritt möglich. Bei Fragen rund um Dieselgate steht Ihnen die Kanzlei Mingers & Kreuzer daher gerne zur Seite. In einem kostenlosen Erstgespräch klären wir Sie unter Abwägung aller Risiken über die Möglichkeit der Geltendmachung Ihrer Rechte auf. Kontaktieren Sie uns einfach telefonisch unter 02461/8081 oder dem unten beigefügten Formular. Weitere Informationen zum Dieselgate finden Sie auch in unserer Rubrik.
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