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Wer sich entscheidet, seine Liebe durch eine Hochzeit zu besiegeln, hat neben den Vorbereitungen und der Romantik des Tages selbst, noch einige Formalitäten zu erledigen.
Durch die Änderung des Namens oder den neuen Status als Eheleute kann sich im Leben der frisch Vermählten so manches ändern. Welche Auswirkungen eine Eheschließung auf Ihr Leben hat, haben wir für Sie zusammen gefasst.
Häufig besteht die Annahme, dass eine rechtliche Grundlage für die Auskunft in Krankenhäusern über einen Patienten gibt. Dies ist aber wider Erwarten nicht so. Es kann aber trotzdem so sein, dass Informationen eher an eine Ehefrau rausgegeben werden, als an eine Lebensgefährtin. Für das Krankenhaus ist durch den Status der Ehegatten schlichtweg leichter ersichtlich, dass die Person berechtigt ist, Informationen zu erhalten.
Zu allererst ist es wichtig, den Personalausweis schnellstmöglich ändern zu lassen. Beim Führerschein ist dies nicht zwingend notwendig. Aber: In den Fahrzeugpapieren muss der aktuell gültige Nachname stehen.
Auch Versicherungen, Dienstleister oder sonstige Vertragspartner müssen von dem neuen Namen in Kenntnis gesetzt werden.
Durch eine Hochzeit rutschen die Ehegatten automatisch in Steuerklasse vier. Zunächst ändert sich hierdurch nichts, für Paare, bei denen der Einkommensunterschied sehr hoch ist, kann es sich jedoch lohnen, die Steuerklassen in drei und fünf zu ändern. Dies ist jedoch nicht unbedingt direkt nach der Hochzeit notwendig, da man bis zur Anfertigung der Steuererklärung Zeit hat, die Steuerklassen zu ändern. Die Abgabe der Steuerklasse ist bei Eheleuten im übrigen gemeinsam und auch getrennt möglich.
In vielen Arbeitsverträgen ist verankert, dass man dem Arbeitgeber mitteilen muss, dass man geheiratet hat und sich somit der Nachname verändert hat. Rechtlich vorgeschrieben ist aber nicht. Trotzdem gilt, was im Arbeitsvertrag steht.
Wichtig ist aber, dem Arbeitgeber all das mitzuteilen, was für die Gehaltsabrechnung relevant ist, also auch eine Änderung der Steuerklasse.
Ansonsten hat eine Hochzeit keinerlei Einfluss auf das Arbeitsverhältnis.
Durch eine Hochzeit ändern sich einige Aspekte der privaten Altersvorsorge. Beispielsweise reicht es bei der Riester-Rente, wenn ein Ehegatte förderberechtigt ist. Wie die Deutsche Rentenversicherung erklärt, hat der andere Ehegatte damit automatisch auch Ansprüche auf Zuschüsse vom Staat.
Im Bereich des Mietrechts ändert sich eigentlich kaum etwas. Wichtig ist nur zu wissen, dass bei einer Namensänderung sämtliche Anbieter (Internet, Strom, etc.) über diese zu informieren sind, um Rechnungen korrekt auszustellen.
Wer erst nach der Hochzeit zusammen ziehen möchte, muss den Vermieter darüber informieren. Dieser hat jedoch keinerlei Recht dagegen Einspruch zu erheben. Aber: Wohnen mehr Personen in einer Wohnung erhöhen sich die Nebenkosten unter Umständen, daher lohnt sich hier ein Blick darauf!
Durch eine Hochzeit erhält man nicht automatisch Zugriff auf das Konto des Partners. Wenn es gewünscht ist, kann man dem Ehepartner jedoch eine Vollmacht ausstellen lassen, sodass er eine eigene Karte erhält und das Online-Banking verwenden kann. Eine alternative wäre eine gemeinsames Konto anzulegen. Beliebt bei Ehepartner ist die sogenannte Variante des Oder-Kontos. Hierauf haben beide Partner unabhängig voneinander Zugriff.
Viele Versicherungen sind in einer Ehe nicht doppelt notwendig und können daher guten Gewissens gekündigt werden. Hierzu zählen zum Beispiel die Hausrat-, Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung. Im Falle der Krankenversicherung kann man sich als weniger verdienender Partner in der gesetzlichen Krankenversicherung des Ehegatten mitversichern lassen. Ist man privat versichert, so zahlt jedoch jeder seine eigenen Beiträge.
Durch eine Hochzeit verändern sich die Leistungen des Arbeitslosengeld I und des Kindergeldes nicht. Diese Zuschüsse hängen ja beispielsweise von der Arbeitsleistung ab oder der Anzahl der Kinder, nicht vom Beziehungsstatus.
Im Falle von Hartz IV verhält es sich jedoch etwas anders. Hier wird eine sogenannte Bedarfsgemeinschaft gegründet. Reicht das Einkommen eines Partners beispielsweise aus, um die Familie zu versorgen, so erhält man keine Leistungen vom Staat. Gut zu wissen: Eine Bedarfsgemeinschaft ist nicht abhängig von der Eheschließung. Auch nicht vermählte Partner, die gemeinsam wohnen, bilden eine solche.
Bringt einer der Partner Kinder mit in die gemeinsame Ehe, so ändert sich hier nichts. Der Partner erhält keinerlei Rechte und Pflichten durch eine Hochzeit. Ist es gewünscht, so kann man jedoch die Kinder des Partners adoptieren. Die rechtlichen Rahmenbedingungen bleiben jedoch die selben, wie vor der Hochzeit. Bei der Beurteilung des Antrags auf Adoption durch die Behörden kann eine Ehe jedoch Vorteile bringen. Es ist außerdem möglich, den Namen, der bei der Hochzeit angenommen wird, auch bei seinen Kindern zu ändern. Dem müssen aber beide leiblichen Elternteile zustimmen.
Haben Sie nun noch offene Fragen bezüglich der rechtlichen Konsequenzen einer Hochzeit oder möchten rechtliche Vorkehrungen für eine Hochzeit treffen, so wenden Sie sich gerne vertrauensvoll an uns.
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