Eigentlich sollte die Reise vom neuen VW-Chef Matthias Müller zur Automesse nach Detroit (USA) vor allem für eines Sorgen: Wogen glätten und Vertrauen gewinnen. Doch das scheint alles andere als funktioniert zu haben. Vielmehr wird vor allem die Rolle von Volkswagen im Rahmen der Aufarbeitung der Krise stark kritisiert. Besonders bemängelt werden die fehlende Kooperationsbereitschaft von Volkswagen und die unzureichenden Pläne für mögliche technische Umrüstungen. Der VW-Chef selbst macht dabei keine besonders gute Figur. Neuesten medialen Informationen zufolge stehe der Aufsichtsrat nicht mehr zu hundert Prozent hinter dem VW-Chef. Von offizieller Seite und vom VW-Chef selber wird das jedoch vehement bestritten.
Im Gegensatz zu den deutschen Behörden und Politikern stößt man in den USA auf nur wenig Verständnis für die jahrelangen und systematisch durchgeführten Manipulationen. Dementsprechend war von Anfang an klar, dass der erste medienwirksame Auftritt von VW-Chef Müller alles andere als leicht wird. Volkswagen hatte zu Beginn noch gehofft, dass mit einer Entschuldigung möglichst schnell der Blick auf die Zukunft gerichtet werden kann und versprühte folglich entsprechenden Optimismus. Das kaufte Volkswagen aber nicht so wirklich jemand ab. In der Folge musste sich der VW-Chef einigen unangenehmen Fragen stellen. Negativer Höhepunkt aus seiner Sicht war dann ein Interview mit dem amerikanischen Radiosender NPR (USA). Hier hatte der VW-Chef den Skandal als „technisches Problem“ bezeichnet und konstatiert, dass die Behörden in den USA nicht angelogen worden seien, sondern lediglich die Fragen nicht richtig verstanden worden seien. Nachdem Volkswagen auf eine Wiederholung des Interviews drängte, war natürlich schon alles zu spät. Daraus lässt sich jetzt schlussfolgern, dass entweder VW-Chef Müller tatsächlich der falsche Mann für eine lückenlose Aufklärung ist oder aber seine Berater alles andere als einen guten Job gemacht haben.
Wie eingangs erwähnt, ist man darüber hinaus –um es vorsichtig auszudrücken- alles andere als zufrieden mit der Kooperationsbereitschaft von Volkswagen. Schon vor Beginn der Reise in die USA hatten die Behörden insbesondere das Vorenthalten von Material wie Emails und andren Unterlagen bemängelt. Das wiederum erweckt im Umkehrschluss den Eindruck, dass Volkswagen und VW-Chef Müller etwas verbergen möchte. Zwar muss das nicht so sein, doch dem Ansehen schadet es jedenfalls so oder so. Demzufolge ist es auch nicht verwunderlich, dass das wichtigste Treffen mit der Umweltbehörde EPA plötzlich nur noch eine kurze Randmitteilung in der Pressestelle der Wolfsburger einnahm. Die Chefin Gina McCarthy war wohl überhaupt nicht von den Lösungsvorschlägen begeistert, so dass Volkswagen sich langsam von dem Glauben verabschieden muss, die Kontrolle über die Aufarbeitung zu haben. Schließlich kann alleine die so genannte „Environmental Protection Agency“ eine Strafe von bis zu 18 Milliarden Dollar verhängen. Ganz zu schweigen von der Flut der anhängigen Sammelklagen. Als wäre das noch nicht genug, muss man sich zudem mit einer Klage des Justizministeriums auseinandersetzen. Im schlimmsten Fall droht sogar ein Ausschluss vom dortigen Automarkt.
Die Mischung der Verstrickungen ist sehr gefährlich. Die Lage ist unübersichtlich und schwer zu koordinieren. Letzte Woche gab auch noch die Europäische Investitionsbank bekannt, dass man vorerst keine weiteren Kredite mehr gewährt. In Verbindung mit den einstürzenden Absatzzahlen sind die Nachrichten nur schwer zu verarbeiten. Doch scheint nicht nur Volkswagen alleine betroffen zu sein. Die ganze Branche steht nun unter besonderer Beobachtung. Dass die Aktienkurse dieser Tage sensibel reagieren, ist allgemein bekannt. Es bedarf also eines Kraftaktes vom VW-Chef, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. Das gilt vor allem bei öffentlichen Auftritten auf dem ohnehin schwierigen US-Markt. Anderenfalls sieht die Zukunft für Volkswagen sehr düster aus.
Es liegt jetzt an Volkswagen und VW-Chef Müller selbst, die Performance im PR-Bereich schleunigst zu verbessern. Denn nur so können die Behörden in den USA im besten Fall besänftigt werden. Für Deutschland warten aber nicht weiter weniger schwere Wochen auf das Unternehmen. Die Rückrufaktionen werden zeigen, inwieweit die technischen Umrüstungen funktionieren. Aus anwaltlicher Sicht hatten wir mehrfach darauf hingewiesen, dass womöglich eine solche Umrüstung nur auf Kosten anderer Mängel durchzuführen ist. Vielen Experten zufolge ist vor allem mit einem erhöhten Spritverbrauch und Leistungseinbußen des Motors zu rechnen. Das wiederum würde Sie berechtigen, Schadensersatz oder sogar einen Rücktritt zu fordern. Eine zeitnahe Prüfung Ihrer Sachlage ist daher sinnvoll. Die Kanzlei Mingers & Kreuzer steht Ihnen dabei natürlich gerne zur Seite. In einer kostenlosen Erstberatung klären wir Sie unter Abwägung aller Risiken über das weitere Vorgehen auf. Kontaktieren Sie uns einfach telefonisch unter 02461/8081 oder dem unten beigefügten Formular. Weitere Informationen rund um den VW-Abgasskandal finden Sie auch in unserer Rubrik.
Melden Sie sich für den kostenfreien Newsletter an
und erhalten Sie wöchentlich Neuigkeiten aus der Welt des Rechts.
Melden Sie sich für den
kostenfreien Newsletter an
und erhalten Sie wöchentlich Neuigkeiten aus der Welt des Rechts.
© Mingers. Rechtsanwaltsgesellschaft mbH | Impressum Datenschutz Karriere
[borlabs-cookie type=“btn-cookie-preference“ title=“Datenschutzeinstellungen anpassen“ element=“link“/]